Gambesons im Mittelalter

Als Gambeson bezeichnet man heute eine gepolsterte, gesteppte Jacke die unter dem Kettenhemd oder Plattenpanzer getragen wurde. Im Mittelalter wurden noch andere Schreibweisen und Begriffe verwendet. Das heutige deutsche Wort Gambeson leitet sich aus dem französischen ab (Gambesson, Gambison) ursprünglich wurde er als „Rüstwams“ bezeichnet
Gambeson, Aketon, Rüstwams
Gambeson des Hochmittelalters mit Schnallen
Ende der 1990er Jahre wurden in der Reenactmentszene längsgesteppte Gambesons noch als Aketon bezeichnet. Diese Bezeichnung setzte sich jedoch nicht durch, da sie einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand hielt. Ikonographische Quellen zu Gambesons sind sehr schwer zu deuten und was vor ein paar Jahren noch als Gambeson gedeutet wurde würde man heute eher als Brigantine ansprechen.
Auch die heutige Standardisierung der Gambesons als Kleidungsstück mit einer äußeren und inneren Lage Stoff (meistens Leinwand und meist aus Baumwolle) und einer Füllung aus Stoffresten oder Wollfilz stellt nur einen kleinen Teil der Fertigungstechniken des Mittelalters dar. Vielmehr ist davon auszugehen, dass mittelalterliche Gambesons zum einen aus Leder, Baumwolle, Leinen oder Wolle bestanden und die Füllung aus so ziemlich allem sein konnte was gerade zur Hand war (Werg, Rohwolle, Wollfilz, Rosshaar, Lederreste, Stoffreste usw.).


Auch muss man wohl davon ausgehen, dass Gambesons die als Primärrüstung dienten z.B. der englische Jack ( daherJackchains) dicker gefüttert waren und wohl auch aus robusteren Materialien bestanden als solche Gambesons die unter einem Hauberk oder Haubergeon getragen wurden. Die Schnitte richteten sich nicht nur nach den Bedürfnissen des Trägers der einen weiten Knielangen Gambeson benötigte wenn er nur ein Kettenhemd trug aber einen kurzen eng anliegenden unter einer Plattenrüstung, sondern auch nach der jeweils herrschenden Mode. Letzeres wird vor allem durch die Ende des 14. Jhd. aufkommenden Gambesons mit Knöpfen und dem späteren Pourpoint belegt.
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